Vegan backen?
Vegan backen! Für jede Jahreszeit
Seiteninhalt:
Während man vor einigen Jahren noch erklären musste, was es bedeutet, sich vegan ernähren zu wollen, ist die vegane Ernährung heutzutage nicht nur salonfähig, sondern beinahe schon Trend. Leider ist es ziemlich schwierig in Deutschland vegane Lebensmittel einzukaufen, da sich eine spezielle Kennzeichnung – etwa mit dem Hinweis „für vegane Ernährung geeignet“ – noch nicht durchgesetzt hat. So wird sicher auch schon der ein oder andere Veganer vor dem Regal mit Backwaren gestanden und sich gefragt haben, welche Sorten er bedenkenlos essen kann.
Wenn Sie auch dazu gehören, dann geben wir Ihnen einen gut gemeinten Tipp: „Backen Sie einfach selbst!“
Vielleicht fragen Sie sich, wie das wohl funktionieren soll, wenn man weder Eier, noch Milch, Butter, Zucker oder Gelatine benutzen darf. Dieser Ratgeber zum veganen Backen, liefert Ihnen wertvolle Tipps und Kniffe, wie Sie auch aus Ersatzprodukten einen wunderbaren Kuchen, leckere Kekse oder schmackhafte Brote zaubern können, die mit Sicherheit auch Ihre nicht-veganen Mitesser begeistern werden.
Der richtige Kuhmilchersatz
Für Milch gibt es in der veganen Küche viele Ersatzprodukte, wie Mandelmilch, Sojamilch und Reismilch. Die Frage ist also nicht, was man statt Kuhmilch verwenden kann, sondern welche Milch für die verschiedenen Gebäcke am Besten geeignet ist.
Mandelmilch hat von Natur aus eine eigene Süße und passt daher generell sehr gut zu süßen Gebäcken. Bei der Verwendung müssen Sie allerdings Vorsicht walten lassen, damit der Teig nicht zu süß gerät.
Reismilch hat einen sehr neutralen Geschmack und sollte daher bei deftigen Gebäcken wie zum Beispiel Zwiebelkuchenteig oder Salami-Muffins zum Einsatz kommen. Natürlich kann man sie auch für die süßen Gebäckvarianten benutzen.
Sojamilch sollten Sie aufgrund ihres doch eher speziellen Geschmacks nur dann verwenden, wenn das Backwerk für einen ausgesprochenen Soja-Freund gebacken werden soll. Möchten Sie Buttermilch ersetzen, sind Sie bei dieser pflanzlichen Milch allerdings genau richtig. Mit einem Zehntel Apfelessig zur Sojamilch kommen Sie sehr nah an das Original heran.
Eier sinnvoll ersetzen
Auch Eier gehören häufig in Backwaren jeglicher Art. Sollte Ihr Rezept für ein süßes Gebäck sein und weniger als 4 Eier vorsehen, dann probieren Sie es doch einfach mal mit Bananen oder Apfelmus. Klingt vielleicht komisch, schmeckt aber großartig.
- Die Banane wird man im fertigen Gebäck herausschmecken können. Bitte verwenden Sie diese also nur, wenn ihr Geschmack auch zu dem Gebäck passt.
- Die Banane muss sehr reif sein.
- Grob kann man sagen, dass 1 Ei durch 1 halbe Banane ersetzt werden muss.
- Apfelmus enthält viel Flüssigkeit und muss bei der Menge der tatsächlich zu verwendenden Flüssigkeit mit einberechnet werden. Verwenden Sie also ein bisschen weniger Mandelmilch oder Wasser, wenn Sie Eier durch Apfelmus ersetzen möchten.
- Es gilt die Faustregel: 3 Esslöffel (75-80g) für 1 Ei.
Neben Früchten und den (teuren) Ei-Ersatz-Pulvern aus dem Supermarkt, können Sie auch püriertes Tofu, Sojamehl oder Leinsamen verwenden. Diese Zutaten bieten sich bei herzhaften Rezepten an.
Möchten Sie zum Beispiel ein Brot backen, dann empfiehlt es sich, das Ei durch 2 Esslöffel Leinsamen mit 3 Esslöffeln Wasser (muss eine geschmeidige Masse ergeben) zu ersetzen, da diese im Gegensatz zu Früchten, püriertem Tofu und Sojamehl keinen Eigengeschmack haben.
Fetten, versteifen und süßen – leckere Alternativen
Sehr selten wird es ein Kuchen oder Plätzchenrezept geben, bei dem nicht nach einem guten Stück Butter verlangt wird. Hier sollten Sie es einfach wie im Alltag auch handhaben. Mit pflanzlicher Margarine ohne Joghurt, Buttermilch oder Butteranteil backt es sich genauso gut.
Wird nach Gelatine verlangt, bietet es sich an diese durch Agar Agar auszutauschen. In manchen Supermärkten finden Sie auch Pektin, das Sie ebenso verwenden könnten.
Der Zucker spaltet im Gegensatz zu Gelatine oder Butter die Veganergemeinde.
Für die einen ist der aus Rüben oder Rohrzucker hergestellte Zucker völlig in Ordnung, für die anderen reicht es aus, dass Tierkohle bei der Herstellung genutzt wird, um lieber auf die Nutzung zu verzichten.
Möchten Sie den Zucker wirklich umgehen, dann steht der Agavendicksaft hoch im Kurs.
Aber bitte bei der Dosierung Vorsicht walten lassen, denn vom Agavendicksaft benötigen Sie lediglich 3/4 der gewünschten Menge an Zucker. Sollten Sie es etwas experimenteller mögen, sind auch Zuckerrübensirup, Kokosblütensirup und Reissirup mögliche Alternativen.
Fertig gebacken -was nun?
Dekorieren natürlich! Auch in der veganen Küche isst das Auge mit. Deswegen dürfen auch hier die Dekorationselemente nicht fehlen.
SCHOKOLADE: Zartbitterschokolade ist nahezu immer vegan und kann (nach einem kurzen Kontrollblick
auf die Zutatenliste) bedenkenlos von Ihnen zum Verzieren, Überziehen oder Eintauchen
benutzt werden.
Nach weißer oder Vollmilchschokolade müssen Sie wahrscheinlich schon
etwas suchen. Es gibt sie auf der Basis von Reis- und Sojamilch mit verschiedenem
Kakaogehalt.
SAHNE: Mit viel Geduld, einer Prise Zucker und einem Päckchen Sahnesteif, lässt sich auch
Sojasahne steif schlagen. Wenn Sie nicht spontan sein müssen und den Geschmack
von Soja nicht so gern mögen, können Sie auch eiskalte Kokosmilch aufschlagen.
DEKOR: Bunt heißt leider häufig, dass mit Farbstoffen tierischen Ursprungs eingefärbt worden ist.
Bei Streuseln, Zuckerperlen oder Ähnlichem müssen Sie dementsprechend unbedingt einen
kritischen Blick auf die Zutatenliste werfen.
Dieser Beitrag soll Ihnen lediglich einige Tipps zum veganen Backen geben. Hierbei wurde -wie Sie vielleicht schon bemerkt haben- das besondere Augenmerk darauf gelegt, dass die alternativen Backzutaten möglichst günstig und/ oder leicht zu beschaffen sind.
Bei derzeit lediglich zwei rein veganen Supermärkten in Deutschland und den oftmals ziemlich teuren Ausweichprodukten, die man in normalen Supermärkten finden kann, ist es wichtig zu wissen, auf welche Zutaten man sonst ausweichen kann. Welche Ersatzzutaten Ihnen am Besten schmecken und ob Sie lieber ein paar Euro mehr ausgeben, müssen Sie am Ende natürlich selbst rausfinden.
Wenn Ihnen dieser Ratgeber zum veganen Backen nun Lust darauf gemacht hat, die eigenen Lieblingsrezepte zu „Veganisieren“, dann bleibt nur noch beim Ausprobieren viel Erfolg und vor allem Spaß zu wünschen!
P.S. Wer möchte kann passend zu Thema und Weihnachtszeit auch vegan singen ;-)“
wer will guten Kuchen backen, der muss haben 7 Sachen:
Bananen und Margarine, Agavendicksaft und Salz, Mandelmilch und Mehl, Safran macht den Kuchen gehl,
schieb in den Ofen rein!